Sanctuary
Japan, 1995

Regie:
Fuji Yukio

Darsteller:
Nagasawa Toshiya, Abe Hiroshi, Nakamura Azusa, Sakakibara Toshihiko, Tamura Takahiro, Watanabe Fumio, Musaka Naomasa, Aoki Yoshirou
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Nach einer Kindheit voller Gewalt und persönlicher Katastrophen sind Hojo und Asami zu zwei erfolgreichen Männern geworden. Während sich Hojo bei den Yakuza einen Namen gemacht hat, erklimmt Asami die Karriereleiter in der großen Politik. Gemeinsam verfolgt man nur ein großes Ziel: Die Macht im Lande zu übernehmen und Japan vom Innern heraus vollständig zu verändern.

Um sich diesen Traum zu erfüllen, ist den Männern jedes legale und illegale Mittel recht. Hojo beispielsweise erpreßt kurz vor der Wahl einen wichtigen Politiker, um ihn zum Rückzug von der Macht zu bewegen, damit für Asami´s politische Karriere der Weg frei gemacht werden kann. Außerdem setzt Hojo alles daran die alleinige Macht in den Yakuza zu übernehmen.

Als sein ehemaliger Boß aus dem Knast entlassen wird, scheint sich dieser Traum erst einmal zu zerschlagen, da dieser mit gewaltsamen Methoden versucht, ebenfalls in höhere Positionen innerhalb der Organisation aufzusteigen. Doch genau diesen Umstand, benutzt Hojo für seine Zwecke und er beginnt einen geschickten Plan auszuarbeiten, um seinem und Asami´s großen Ziel wieder ein Schritt näher zu kommen.



Die nächste Realverfilmung eines Manga aus Japan. Sanctuary ist ein großangelegter Yakuzastreifen, der sich auf nicht gerade unintelligente Weise mit der Verflechtung von Politik und japanischer Mafia auseinandersetzt.

Leider wären wir da auch gleich beim Hauptkritikpunkt des Films angelangt. Egal wie ambitioniert Sanctuary auch ist, um eine derart komplexe Geschichte in allen Details zu schildern, ist er mit seinen hundert Minuten Laufzeit viel zu kurz ausgefallen. Einige wichtige Elemente, die unbedingt einer ausführlichen Erklärung der Zusammenhänge bedürften, werden so leider nur kurz angeschnitten. Regisseur Fuji Yukio ist zwar durchaus bemüht die Intentionen seiner beiden Hauptcharaktere zu erklären, doch wirkt das auf die schnelle, wie hier alles präsentiert wird, nicht immer glaubwürdig und nachvollziehbar. In Rückblenden wird nebenbei zwar immer wieder auf die Kindheit der beiden Männer eingegangen, doch reicht das trotz ordentlicher Darstellerleistungen bei weitem nicht aus, um den Figuren eine ausreichende charakterliche Tiefe und den nötigen Hintergrund für ihr Handeln zu verleihen. Darüberhinaus muß man dem Drehbuch trotz einiger hervorragender und gelungener Momente auch vorwerfen, daß es stellenweise einfach zu naiv gestrickt ist, um den Zusammenhang zwischen Organisiertem Verbrechen und Politik wirklich glaubwürdig zu verkaufen.

Was Sanctuary weiterhin einen etwas faden Beigeschmack verleiht, sind die viel zu karg ausgestatteten Sets, die aufzeigen, daß sich das Budget nicht in sonderlich hohen Regionen bewegt haben dürfte. Bei einem Film mit derart hochgesteckten Ambitionen wirkt so etwas nach einiger Zeit doch etwas steril und langweilig. Trotzdem kann die Inszenierung durchaus auch höhere Ansprüche befriedigen. Vor allem kameratechnisch geht der Film durchweg als gelungen durch.

Trotz einiger unübersehbarer inhaltlicher Schwächen handelt es sich bei Sanctuary dennoch um einen durchaus empfehlenswerten Film, dem es ohne größere Längen gelingt, eine ambitionierte Geschichte zu erzählen. Das dies nicht vollends gelungen ist, muß man kritisieren, allerdings ändert auch das nichts an der Tatsache, daß man als Zuschauer für 100 Minuten eine unterhaltsame Mischung aus Action und interessanter Geschichte geboten bekommt.

(S.G.)

 

   

   

 


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