Nach einer Kindheit voller Gewalt und persönlicher Katastrophen sind Hojo und Asami zu zwei erfolgreichen Männern geworden.
Während sich Hojo bei
den Yakuza einen Namen gemacht hat, erklimmt Asami die Karriereleiter in der großen Politik. Gemeinsam verfolgt man nur ein
großes Ziel: Die Macht
im Lande zu übernehmen und Japan vom Innern heraus vollständig zu verändern.
Um sich diesen Traum zu erfüllen, ist den Männern jedes legale und illegale Mittel recht. Hojo beispielsweise erpreßt kurz vor der
Wahl einen
wichtigen Politiker, um ihn zum Rückzug von der Macht zu bewegen, damit für Asami´s politische Karriere der Weg frei gemacht
werden kann.
Außerdem setzt Hojo alles daran die alleinige Macht in den Yakuza zu übernehmen.
Als sein ehemaliger Boß aus dem Knast entlassen wird, scheint sich dieser Traum erst einmal zu zerschlagen, da dieser mit
gewaltsamen Methoden
versucht, ebenfalls in höhere Positionen innerhalb der Organisation aufzusteigen. Doch genau diesen Umstand, benutzt Hojo für
seine Zwecke und er
beginnt einen geschickten Plan auszuarbeiten, um seinem und Asami´s großen Ziel wieder ein Schritt näher zu kommen.
Die nächste Realverfilmung eines Manga aus Japan. Sanctuary ist ein großangelegter Yakuzastreifen, der sich auf nicht gerade
unintelligente Weise
mit der Verflechtung von Politik und japanischer Mafia auseinandersetzt.
Leider wären wir da auch gleich beim Hauptkritikpunkt des Films angelangt. Egal wie ambitioniert Sanctuary auch ist, um eine
derart komplexe
Geschichte in allen Details zu schildern, ist er mit seinen hundert Minuten Laufzeit viel zu kurz ausgefallen. Einige wichtige
Elemente, die unbedingt
einer ausführlichen Erklärung der Zusammenhänge bedürften, werden so leider nur kurz angeschnitten. Regisseur Fuji Yukio ist
zwar durchaus bemüht
die Intentionen seiner beiden Hauptcharaktere zu erklären, doch wirkt das auf die schnelle, wie hier alles präsentiert wird, nicht
immer glaubwürdig
und nachvollziehbar. In Rückblenden wird nebenbei zwar immer wieder auf die Kindheit der beiden Männer eingegangen, doch
reicht das trotz
ordentlicher Darstellerleistungen bei weitem nicht aus, um den Figuren eine ausreichende charakterliche Tiefe und den nötigen
Hintergrund für ihr
Handeln zu verleihen. Darüberhinaus muß man dem Drehbuch trotz einiger hervorragender und gelungener Momente auch
vorwerfen, daß es
stellenweise einfach zu naiv gestrickt ist, um den Zusammenhang zwischen Organisiertem Verbrechen und Politik wirklich
glaubwürdig zu verkaufen.
Was Sanctuary weiterhin einen etwas faden Beigeschmack verleiht, sind die viel zu karg ausgestatteten Sets, die aufzeigen, daß
sich das Budget
nicht in sonderlich hohen Regionen bewegt haben dürfte. Bei einem Film mit derart hochgesteckten Ambitionen wirkt so etwas
nach einiger Zeit doch
etwas steril und langweilig. Trotzdem kann die Inszenierung durchaus auch höhere Ansprüche befriedigen. Vor allem
kameratechnisch geht der Film
durchweg als gelungen durch.
Trotz einiger unübersehbarer inhaltlicher Schwächen handelt es sich bei Sanctuary dennoch um einen durchaus
empfehlenswerten Film, dem es ohne
größere Längen gelingt, eine ambitionierte Geschichte zu erzählen. Das dies nicht vollends gelungen ist, muß man kritisieren,
allerdings ändert auch
das nichts an der Tatsache, daß man als Zuschauer für 100 Minuten eine unterhaltsame Mischung aus Action und interessanter
Geschichte geboten
bekommt.
(S.G.)
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